Dienstag, 19. Juni 2007

eine tragödie des einundzwanzigsten jahrhunderts.

so mögen doch viele lieber ein wenig weniger in ihre maskeraden investieren. sie sind viel zu affektiert. freilich karnevalesk ergießt sich so eine szene in meine lebensumwelt, bei der ich nicht mit sicherheit zu trennen vermag, ob ich hier im zirkus oder varieté dem bunten reigen als zaungast folgen darf oder ob es das ist, was uns menschen ausmacht. das ist das leben? das soll es sein? ich meine tiere leben und maskieren sich, weil sie kein bewusstsein im laufe der evolution entwickeln konnten, doch wir menschen, wir haben das glück, die speerspitze der entwicklung zu sein. doch scheint uns diese freudige begebenheit alsbald über den kopf hinaus gewachsen zu sein. wünschten wir, den ureigensten ruf der aufklärung nach selbstbestimmung und mündigkeit rückgängig zu machen? wollen wir uns zwanglos in platons höhlengleichnis fügen, wieder eingliedern, weil wir lieber die unbefangenheit eines lebens wählen, das ebensogut von kühne und schafen geführt werden könnte? die verantwortung für verantwortung ist keine leichte. angefangen beim sündenfall der stammältesten, zeigt sich heute um so mehr, dass das ganze leben beinah wie eine verdammte beschäftigungstherapie wirkt, wobei jeder versucht, sich am besten davon abzulenken..

wie könnt ihr denn wissen, ob es das ist? wie schaufensterpuppen muten manche geschöpfe an, sie nennen sich menschen, doch scheinen sie sich nur durch ihre äußere erscheinung in diese reihe der menschlichen merkmale einzureihen, selbst ihre stimme scheint wie von einem tonbandträger aufs unersättliche wiederholt zu werden. allein ein tiefer blick in ihre augen genügt, um ein kleines aufblitzen von menschlichkeit zu erkennen - doch dis scheint längst verloschen, es ist nur ein nachglühen.

und dann erkennst du: irgendwann muss auch mal in dieser brust der brand gebrannt haben, irgendwo tief drinnen sind auch sie noch mensch. doch aus irgendwelchen gründen löste sich der schein vom sein - sie stehen sich nun wie zwei unvereinbare parteien gegenüber, die nichts von einander wissen wollen, ja sogar nicht einmal von einander wissen zu scheinen.

eine tragödie, was würde wohl passieren, wenn man mit den ablenkungen aufhöhren würde? wenn man sich einfach auf das leben einließe? würde man von zu viel schein (ohne sein) zugrunde gehen, verrückt werden? man würde sich sicher recht rasch eine neue maske aufsetzen, doch bliebe im hinterkopf das wissen um diese existenzielle einsicht. diese welt ist nun mal so gestrickt. dennoch würde es sicher ein wagnis sein. und danach? danach erschiene uns alles in einem ganz anderen licht..

Mittwoch, 6. Juni 2007

...

"did you ever feel the thrill of the chase?
the breath on your neck in the locked embrace?
did you ever feel the thrill of the chase?
the hairs on your neck in the lost embrace?
I love the tiny veins on your back
they remind me of the way that porcelain cracks."

Donnerstag, 31. Mai 2007

ginkgo biloba.

Was schenkt man einem besten Freund zum Geburtstag? Seine Anwesendheit, ist doch klar.. Doch wenn das nicht geht, weil einfach zu viele Kilometer und zuviel Praxismodul-Denkmalpflege (ein spöttischer Blick ergreift mich, als ich an dieses einschläfernde Seminar denke, dass zu allem Überdruss auch noch unter der Schirmherrschaft von Miss Schlaftablette höchsatpersönlich steht) zwischen einem liegen. Ich fange an zu grübel: Einen Anruf? Davon wird er sicher unzählige bekommen, da würde der ja als einer unter vielen untergehen. Doch als bester Freund ist man nicht einer unter Vielen. Besser wäre ein Symbol oder ein Zeichen der Freundschaft. Ich hatte die Hoffnung schon beinah aufgegeben, als es sich zufällig begab, dass ich mal wieder den unbewachten und daher nicht gebührenpflichtigen Eingang des Jenenser Botanischen Gartens passierte. Ein wenig zwischen Uni-Stress und Lebens-Genießung - man stelle sich das vor, so manch einer hat das große Los gezogen und vermag es, sich in beiden Bereichen Stress zu verschaffen: O geplagtes Leben, wenn man es so nenen sollte! - wandele ich also durch Goethes ehemaligen Garten, vorbei an dem zum Erbrechen langweiligen Miniatursteingarten, wie er sich da so possierlich zu meiner Linken und Rechten ausbreitet, vorbei an dem Gewächshaus, in dem angeblich fleischfressende Pfanzen ihr Unwesesn treiben, in das ich allerdings bisher, weil man da am kassierenden Einlasser vorbei müsste, noch nicht vorgedrungen bin, bis hin zum kleinen Teich. Hin und zurück, da streift mein Blick einen Ginkgo Baum. Ich habe sofort die blendende Idee, mir den unter Naturschutz stehenden Goethe-Ginkgo in räuberischer Manier vorzunehemen. Gerade erst entschlossen, schon passiert. Ein Gingkoblatt hatte es auch Goethe in seinme Gedicht `Gingko Biloba' angetan: Er verherrlichte es (ähnlich Yin und Yang) als Freundschaftssymbol - ich folgte dieser sich darbietenden Einladung. Soviel zur Theorie, die Praxis stand dem in Nichts nach, war ein kleines Erlebnis für sich.
Ich zupfte also behutsam ein Baltt von Goethes Baume ab. Extra sanft und mit Bedacht, nur zwei Finger schmiegten sich behutsam um den zarten Stiel des Blattes, denn sollte man mich erwischen, so könnte man mir wenigsten keinen Kultur- und Naturvandalismus unterstellen. Ich hatte mich schon auf eine hitzige Verfolgungsjagd eingestellt, schon einma leicht hyperventiliert, um den Körper auf einen kurzen Sprint im Namen der Freundschaft einzustellen... doch alles ging glatt mit Blatt (ich sollte aufhören, schlechte Reime zu machen!) über die Bühne. Einige Meter weiter machte ich plötzlich wie von Geisterhand geleitet kehrt, steuerte wieder auf die unschuldige kulturelle Institution Goethe-Ginkgo zu und entfernte, abermals behutsam und mit Bedacht, einen kleinen winzigen Zweig mit 4 Blättern dran.
Es wäre doch eine geradezu vortreffliche Begebenheit, sollte ein Ableger Goethes, bei mir auf der Fensterbank wurzeln und sprießen. Vielicht schenke ich ihm das kleine Bäumchen mit genau dieser story zu seinem 50.Jahrestag. Denn welches Päesent wäre nun noch treffender, als unzählige Blätter an einem Ginkgo-Baum, den ich bereits zu seinem 25. anfing aufzuziehen. Mit der Freundschaft verhält es sich ähnlich wie mir dem Blatt des Ginkgos: "Man weiß nicht, ob es eins das sich teilt, oder zwei die sich in eins verbinden ist."
Wie der noch in den Kinderschuhen steckende Gingko-Ableger auf meinem Fensterbrett ist auch eine gute Freundschaft: Gut Ding will eben doch Weile haben!

Alles gute zum Geburtstag Hauke.

Dienstag, 29. Mai 2007

ein mißtrauensvotum.

Was für ein trügerischer Sinn in so manchen Phrasen stecken kann ist mir schon des öfteren bewusst geworden.. Zwar ist niemand gefeiht vor deren Benutzung; selbst seit
"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" scheint die eine Volkskrankheit offenkundig zu sein, dass wir uns unserer eigenen Muttersprache nicht mehr in ordentlicher Weise bedienen könnten - doch in gewisser Weise ist es eine traurige Begebenheit, Floskeln, Gesprächsfetzen, Anekdoten in falschem Kasus von sich zu geben, ohne wenigstens einmal über ihre - ich will nicht 'wahre' sagen - besser: über ihre eigentliche Bedeutung nachzudenken:

Ein weniger glänzendes, dennoch treffendes Beispiel las ich gestern von Erich Kästners:

Der Zweck und die Mittel
oder Religion als Politik und Politik als Religion

" Der Zweck sagt ihr, heiligt die Mittel?
Das Dogma heiligt den Büttel?
Den Galgen? Den Kerkerkittel?
O schwarzumflortes Kapitel!
Fest steht trotz Schrecken und Schreck:
Die Mittel entheiligen den Zweck!"

Sonntag, 27. Mai 2007

sonntagsgedanken.

Das Leben ist ein gar komisch Ding.. Es scheint mir heute, als sei es gestern. Als wäre ich ICH - aber das ich von gestern.. Als wäre ich im Traum irgendwo falsch abgebogen, hätte die bereits geschlossene Tür der Vergangenheit wieder aufgestoßen.

Stell dir vor du schläft heute ein und wachst gestern wieder auf.

Es gibt solche Momente, sie mögen einem bekannt, befremdlch, heimelich, vertraut, unnätürlich vorkommen - doch ist ihnen dieses vertraute Gefühl angehaftet, dieses verdammte Gefühl, das schon alles einmal miterlebt zu haben, genau dieses alles schon einmal bestanden, hinter sich gebracht oder überwunden zu haben. Das ist ein ungutes Gefühl. Betrüge ich mich selbst damit? Ich betrüge mich selbst damit um neue Erfahrungen. Denn irgendwie sind sie neu und doch vertraut. In dem Augenblick, in dem ich dieses Vertrautheit spüre setzt eine gewisse Routine ein, wie ein Schalter der umgelgt wird, eine vorgevertigte Handlungsschablone, die dich das vermeintlich Neue bewältigen lässt...

Kann ich denn überhaupt mit Gewissheit sagen, dass ich gerade nicht träume, dass das alles nicht nur ein Traum ist? In Träumen geht alles - aber nichts muss gehen. Es obliegt nur deinem Geist, deiner Fantasie, dir Regeln zu setzen, diese zu brechen oder ganz abzuschaffen. Ich stelle mir einen Traum als eine der letzten wahren Bastionen individueller Freiheit vor. Ein Traum ist magisch, er verleiht dir Flügel, macht dich unsterblich und gibt dir dieses Gefühl, über alles erhaben zu sein. Du bist Protagonist, Held und Regisseur zugleich - du schreibst eine Geschichte. Es wird deine Geschichte sein. Es wird eine tolle Geschichte sein. Sie ist wie ein Kunstwerk, dass nur du als solches erkennen kannst. Danke der Academy, klopf dir auf die schulter und verleih dir selbst den Oskar dafür, dass du lebst. Es ist wie jenes kleine Hintrtürchen im Kopf dessen Zahlenkommbination für das zahlenlose Schloss in Knospenform nur du kennst.

Wenn ich träume, dann ist mir das in dem Moment nicht bewusst. So kann es mir garnicht bewusst sein - es ist nämlich real. Also woher weiß ich dann, dass ich nicht in 10min vom Wecker geweckt werde. Doch vielicht wird auch der Wecker nur ein Stilmittel als Überleitung in eine neue Traumphase sein. Und auch dieses Schreiben ist so etwas wie eine Anleitung. Der Traumbausatz 2.0! Ein Traumbausatz für den Hobby-Träumer - zum Selberträumen. Geeignet für Daheim, im Büro, unterwegs und ideal auch als extravagante Geschenkidee.

"Ich denke also bin ich." war Descartes Antwort auf meine Frage. Doch denke ich während meines Träumens nicht auch.. vieleicht nicht mit Bewusstsein, oder erst recht mit einem Bewusstsein höherer Ebene. Perspektive, auf die sich meine Augen in trügerischer Manier und mit geradezu schandhafter Akkuratesse berufen wollen, sie vermag es nicht mich im Traum nicht unterwerfen. Sie ist ja doch nur für eine Illusion der Wirklichkeit und des Raumes da. Ich träume nun allerdings ohne Raum, also ohne Standpunktbewusstsein, welches der Perspektive bedarf.

Schatten ist Licht und Licht ist Schatten.

Doch jedes Mal zerplatzen meine Träume nach dem Aufwachen. Man könnte da alsbald denken, ich wäre in Lobeda beheimatet. Lobeda scheint mir das Recht auf Traumplatzenlassen gepachtet zu haben.
Du wachst also auf und nur bruchstückhafte Erinnerungen, wie winzige Splitter einer anderen Welt bleiben in dir haften. Doch wenn das Aufwachen sogar Teil des Traumes
wäre, dann würde es sich um eine immanente Spirale des sich in unterschiedlichen Zusammenhängen verlierens handeln. Ich sitze einen Moment sinnend da, mein Blick streift an der linken oberen Ecke des Bildschirmes vorbei auf die gigantische Weltkarte, die einst den Erdkunderaum meiner alten Schule schmückte und wie von Zauberhand den Besitzer wechselte. Mein Gedankefluss wird von einem anderen unterbrochen: Ist das Diebstahl? Glaube ich nicht.. eher sowas wie kapitalistisches Umlagern oder einfach nur Standort- und Blickpunt-Veränderung.
Es verhält sich mit der Karte ähnlich wie mit den Träumen. Schau sie dir nur unter einer anderen Vorraussetzung an und sie erscheint dir wie ein großes Tor zu unendlich vielen Möglichkeiten des Seins. Wie im Traum bist du auf den Kerguelen, in Wostok und New Orleans zugleich. Ich muss garnicht ständig in der Berliner Heimat sein, ich schließe meine Augen und ihr seid alle versammelt. Ihr seid alle da. In Person oder nur als Gefühl. Sichtbar oder nur spürbar.

...doch ganz egal in welcher Form, das macht keinen Unterschied mehr.

Donnerstag, 10. Mai 2007

und was machen wir morgen?

...Das ist einer jener Sprüche, die mich nun schon seit gut zwei Wochen beschäftigen.. Ich weiß nicht mehr recht woher er kam, doch will er jetzt nicht gehen, will mich nicht mehr loslassen, nicht mehr von mir lassen. Er will mir was sagen. Nichts sagend dagegen sehe ich da den Einen gucken, gegenüber nichts ahnend den Anderen. Und ab und zu, von Zeit zu Zeit reiht sich ein erstauntes Gesicht in die Masse der Unbekannten. Man kann es seiner Mimik ansehen: Er grübelt, denkt darüber nach. Vielleicht denkt er sogar das gleiche wie ich.

WAS MACHE ICH EIGENTLICH MORGEN?

Sooft ich mich auch frage, es endet immer im gleichen Dilemma: Ich weiß die Antwort nicht. Ich kann sie einfach nicht finden. Doch hab ich die Verwutung, dass ich noch nicht einmal auf der suche nach ihr bin. Ich weiß viele Antworten nicht. Finde ich mich damit ab? Oder setzt mich das nun so unter Druck, dass ich mich hinsetzten muss, unbedingt hinsetzten muss und mein Leben verplane?
Ich weiß nicht was ich morgen mache. Das ist gar nicht so tragisch wie es für manchen den Anschein haben hat. Es ist alles andere und immer wieder toll. Es ist eine Art längst vergessenes Gefühl, welches mich nun Stück für Stück zurückerobert. Manch einer betäubt dieses Gefühl, denn man sollte ja unbedingt etwas aus seinem Leben machen. Zumindest höre ich noch immer meinen Dad, wie er da vor mir steht und mich zu belehren versucht. Er will, dass ich was aus meinem Leben mache, etwas Nützliches damit anfange. Doch kann er mir auf die Frage, was denn was Nützliches sei, nicht recht Antwort geben. Ist es denn unbedingt nützlich, wenn ich mein Leben verplane, einem vorab erstellten Plan folge? Wenn ich einen vorher durchdachten Weg ohne Abweichungen beschreite? Mit sturem Blick auf das Ziel zuschreitend und dabei den so magischen Seitenblick für die kleinen Ungereimtheiten des Lebens verlierend – so kommen sie mir alle vor. Möglichst schnell am Leben vorbei zu ziehen scheint dabei ihre Losung zu sein. Mit High Speed durch den Alltag, möglichst wenig Leben leben und möglichst viel seinem Terminkalender hinterher rennen. Der Zeit hinterher zu rennen erscheint mir schon sehr banal. Sollten sie nicht wissen, dass auch ihre Zeit einmal abgelaufen sein wird? Und selbst wenn, warum dann Zeit aufwenden, um der sowie ablaufenden Zeit auch noch hinterherzulaufen? Eine echte Sisyphus-Arbeit nenne ich sowas. Aber vielleicht ist ihre Divise eine ganz andere: denn hey, wenn man sich nicht aufs Leben einlässt, dann kann man von ihm auch nicht enttäuscht werden. Bei diesem Gedanken bemerke ich so ein unbestimmtes, verzweifeltes Grinsen auf meinem Gesicht. Für einen Moment bin ich erschrocken von mir selbst. Tag ein Tag aus, Woche für Woche und Monat für Monat… Jahre vergehen so, ganze Menschenleben vergehen so… doch wir sind viel zu beschäftigt, viel zu schnell um anhalten zu können. Dabei würde ein kurzer Moment schon genügen. Ein kurzer Blick, ein winziges Detail genügen mir, um mir unendlich viele Möglichkeiten des Seins vorstellen zu können. Eine weitaus lohnendere Beschäftigung, einfach mal die Gedanken fliegen zu lassen, sie von der Leine des Alltags auf in den Himmel steigen zu lassen. Durch die kleinen strahlenden Wattebäuche am Himmel, über die Wolken hinweg fliegen sie und noch viel weiter: Weit, ganz weit bis hinter den Horizont.

Und was mache ich morgen? Ich lass mich überraschen…
Morgen ist Freitag: Ich schaue da in Bastis und Thomas Richtung, als mir klar wird, dass es mal wieder an der Zeit ist, eine neue herrliche Kaffeeschleife zu binden..hossa und hey!

Samstag, 5. Mai 2007

des sommers freudentanz.

Es ist Sommmer! Er breitet sich aus, ist nicht zu stoppen und nimmt in seiner unverschämten Herrlichkeit gleichwohl alles in Besitz...so auch mein Gefühl! Die Wolken ziehen langsam weiter, ein Gewitter bricht nur noch recht sporadisch über mich herein. Doch sind es gerade diese kleinen Momente, in denen du die Gewissheit hast, dass du fühlst, lebst, das ein anderer Mensch nicht spurlos an einem vorrüber gezogen ist. Hab ich die Hoffnung auf ein Bilderbuch-Happy-End aufgegeben? Keineswegs, dafür bin ich ein zu großer Tagträumer. Mit welchem Recht auch sollte ich meine Träume ignorieren, ja sogar ihnen zuwider handeln? Sie legen über alles diesen Schleier des Unbekannten, eine Art Verzauberung wecken sie bei so vielen Erlebnissen. Ich denke, ich bin erst dadurch in der Lage, die wirklich unsichtbaren Details und nunancierten Feinheiten des Alltags als etwas Wunderbares für mich zu entdecken. Mit diesem Kleine-Prinz-Blick kann man noch immer das Unerwartete erwarten und selbst wenn es dann wie erwartet unerwartet kommt, ist es doch anders und immer wieder toll... Auch für sie war ich desweilen Kleiner Prinz. Ich verstehe nicht, warum ich das so mir nichts dir nichts nicht mehr sein sollte? Warte ich auf sie? Möglich... Doch bis dahin bringt der Sommer eine wohlige Milderung des Schmerzes, er lenkt mich von mir selbst ab, er schmeichelt mir gar so sehr, dass ich nicht einmnal in Versuchung käme, mir den Kopf zu zermartern, mich von meiner düsteren Stimmung auffressen zu lassen. Und in gewisser Weise bin ich ihm das auch schuldig.. dem Sommer meine ich. Er kommt und geht... genau wie meine Prinzessin... nur macht er mir keine Versprechungen, ihm kann ich vertrauen, er lässt mich nicht im Regen stehen... er ist eine der Konstanten, die ich zum Glücklichsein brauche.
Und selbsbtredend gehört da auch eines dieser köstlichen Tiramisus und eine Kaffeeschleife - wie man sie im Illy's beide findet - dazu... ich durfte sie mit B. und T. heut erleben. Eine Kaffeeschleife...hört sich ganz nach einem Kaffeekränzschen eines Ü70-Vereins an... und ähnlich kann man sich das auch vorstellen!
Mein Definitionsvorschlag: Kaffeeschleife, die: eine Couch im Freien, ein kleiner runder Tisch dazu gestellt, B., T. und F. stürzen eine morgendliche Koffeeindusche nach der anderen. Miese Sprüche geben sich abwechselnd mit den Niveauvolleren die Klinke in die Hand; kurzum: es ist eine dieser vortrefflichen Weisen, den Samstag zu begehen..

Samstag, 28. April 2007

shut your eyes.

say yes don't say no
cause i'm ready now and I want to go

what if i cry cry cry i won’t
so i die die die no i won’t
i wanna know SO PLEASE SAY IT ISN'T SO...

it's now and we're too late
there's no time for a debate
but if you swear you'll never leave
then i promise you i will be the one
who stays there all along

so shut shut shut your eyes
it sounds so good right now
and you came as a big surprise

stay true and don't give up
we’ve only started now so please stay up
but if i shout shout shout my name
you'll always remember my name
i want to know PLEASE SAY IT IS SO

so shut shut shut your eyes
it sounds so good right now
and you came as a big surprise

so shut shut shut your eyes
it sounds so good right now
and you came as a big surprise


shout out louds

amor vincit omnia.

Was macht einen Menschen aus? Sind es nicht unsere Gefühle wie Freude, Kummer und Schmerz? Wer empfinden kann; es zulässt, hat gewonnen und verloren zugleich. Ich empfinde also bin ich…Doch was passiert, wenn ich meine Gefühle nicht mehr haben will, sie nicht mehr fühlen will, ihrer überdrüssig bin? Ein Mensch noch immer?
Seit Tagen schon betäube ich mich und meine Gefühle. Ich betäube sie mit Bier, Wein und Beistand…Beistand und Gespräche sind das, was mich durch den Tag retten. Mit Bier und Wein hangele ich mich von einem Gespräch zum Nächsten. Doch wer rettet mich vor der Nacht? In der Nacht, wenn all die schönen Träume mich heimsuchen, mir eine bessere Wirklichkeit vorgaukeln… ich bin latent verführbar. Ich glaube sie beinah selbst. Ich will sie selbst glauben, denn aufgeben kann ich sie nicht. Meine Träume sind es, die mir Hoffnung und Schmerz zugleich bereiten. Ich wache auf, meine Augen sind voll Tränen… Dabei war der letzte Traum so realistisch, so schön, so wünschenswert wunderbar. Ich träumte einen perfekten Traum. Irgendetwas stimmt nicht. Ich drehe mich um, meine tränengefüllten Augen können nur schwerlich scharf sehen…doch sie sind bereits scharf genug, die leere Seite meines Bettes zu erkennen, in der mein Engel die unzähligen Nächte an meiner Seite mit mir verbrachte…sie ist nicht da, ihre Seite bleibt leer.
Was ist bloß passiert? Irgendwas muss auf dem Weg zum Paradies geschehen sein. Heut liebt sie mich noch, eine gemeinsame Wohnung, Zukunft sind im Gespräch… Zwei Tage später wache ich mit nassgeschwitztem Oberkörper und verträntem Gesicht ohne sie auf… omnia vincit amor! Liebe besiegt alles! Warum dann nicht diesen so unnötigen Schmerz? Bin ich auf der Straße des Verlustes angelangt? Sie verlässt mein Leben und versteht den Grund dafür selbst nicht. Wie frisch verliebt waren die letzten drei Wochen mit ihr, die besten Wochen seit dem letzten halben Jahr. Drei Wochen in Sieben-Meilen-Stiefeln der Vertrautheit, Zufriedenheit; kurz: Sieben-Meilen-Stiefel der Liebe hatten wir angezogen...alle beide. Ich sei alles, was sie sich wünscht… hatt sie dieses gefundene Glück so betroffen gemacht, dass sie aus Glücklichkeit aus meinem Leben tritt??
Eben noch Traumfrau – einen Augenblick später schon wieder weg! Ich fühle mich gefangen; in mir selbst mit gewisser Hinsicht. Hab ich mich in mir selbst verloren? Sie trennte sich an einem Sonntag - oh wie ich diese Sonntage so langsam wirklich anfange zu hassen…Sonntage sind super, aber triff dich bloß nie mit deiner Freundin, die mit dir reden muss… Ein Wochenabschluss heißt möglicherweise ein Beziehungsabschluss... selbst wenn es einer dieser magischen Beziehungswochen war, die dieses wir-gegen-den-Rest-der-Welt-Gefühl noch verstärken und einem einem neue und unbetrübte Hoffnung auf Zukunft heucheln.. Und genau das ist das wirklich Bittere daran!
Wir kamen vor drei Wochen das zweite Mal zusammen, alles läuft perfekt, mein Leben und ihr Leben ebenso. Sie blühte regelrecht auf, wurde ihr von Freunden gesagt. Und sie war froh (und das drei Tage vor dem letzten Sonntag), dass wir noch die Kurve bekommen haben. Ich denke mir ‚wow, diese Frau haut mich wirklich um. Sie könnte die erste sein, der ich alsbald das große L-Wort sage.’ „Hörst du mich mein Engel, hör mich an: Ich bin verdammt noch mal bereit den ganzen Weg zu gehen. Also beeil dich, lass uns gleich aufbrechen und sehen wo es uns hinführt!“ Ich schreie es hinaus in die Welt, gegen den Wind Richtung Norden... solle er meine Botschaft zu ihr bringen, rasch zu ihr bringen.. Sie hört mich nicht, ich schreie mit leibes Kräften und sie hört mich nicht. Niemand hört mich - ich drehe mich im Kreis - sehe mich um - ich stehe da - allein - verlassen - und Tränen rinnen mir übers Gesicht - sie hört mich nicht, hab ich sie so rasch verloren, dass sie meinen Aufschrei nicht einmal wahrnimmt?
Mein Herz schlägt schneller als ein Zug als ich sie neulich in der Stadt sah. Sie sieht mich nicht; dafür erkenne ich aber, dass sie recht mitgenommen aussieht. In diesem Moment verlangen meine Arme nach ihr, sie flehen mich an, sie wieder festzuhalten… Sie nicht mehr gehen zu lassen…sie nie mehr gehen zu lassen! Ich möchte ihr wieder durchs Haar streichen, wenn sie schläft, sie stundenlang beobachten, wie sie von Zeit zu Zeit diesen kleinen, fast unhörbaren Schniefer im Schlaf macht, sehen wie sich ihr Brustkorb bei jedem Atemzug hebt, will sie riechen, spüren wie sie des Nachts zusammengerollt an mich gekuschelt liegt... ich vermisse sie selbst, wenn sie ungehalten ist, wie sich die kleine Runzel auf der Stirn bildet und sich die eine Augenbraue rundbogenartig und bezweifelnd nach oben in ihre Stirn schiebt, wie sich ihre Lippen dazu dann vor lauter Anstrengung und Zusammenpressen schon weißlich verfärben. Ein wirklich kostbarer Anblick, ein kleines Schmunzeln bemerke ich bei mir, ich ertappe mich bei einem schwermütigen Seufzer gar, als ich sie mir so vorstelle...Die Bilder, sie werden mir auch nocjh in Jahren von Zeit zu Zeit zusetzen.. ein kleiner herber Genickschlag aus der Vergangenheit, der sich dieses Privileg herausnimmt. Und ich kann und will darüber nicht einmal ungehalten sein.
Doch nun, ein paar Tage später wirken die Betäubungen nicht mehr… kein Rauschmittel im Hause, kein Engel in Sicht. Und trotzdessen, da ich in der Lage bin, diese Zeilen zu schreiben, rinnt Träne um Träne meine Wangenknochen entlang und verlassen mich. Sie tropfen vom Kinn hinab – mehr, immer mehr. Es kommt mir wie ein salziger Sturzbach vor, der sich seinen Weg über meine Wangen bahnt, sich zielstrebig und mit höchster Präzision um meine Mundwinkel herum zu schlängeln weiß und im Dickicht meines Viertage-Bartes zum Verlassen meines Körpers bereit macht. ………drei…………………zwei……………eins……………meins? Sollte ich das eine Mal, nur dies eine Mal richtig liegen? Es ist zumindest eine Premiere für mich selbst, dass ich wirklich ohne Hintertürchen zu allem bereit bin. Doch wird es was nützen...?
Mit jedem Wimperschlag verlässt mich nicht nur eine weitere Träne, mehr noch: Mit jedem mir unendlich lang erscheinenden Wimpernschlag verlässt mich auch ein kleines Stück heile Welt, wie nur sie sie mir geben konnte. Doch das war einmal, schweren Schrittes schleppe ich mich durch die letzte Woche. Ich bin nicht mehr ich selbst… Ein Schlag und ich zerbarst in aber 1000 Teile - in ein Puzzle. Es ist das Puzzle der Persönlichkeit - meiner Persönlichkeit. Wie sie da unvereinbar wie in Scherben vor mir auf dem Boden liegt, wie ein Rätsel dessen Lösung nur zwei eingeweihte Menschen zusammen lösen können. Nur einer ist dafür bereit, der andere längst abgewendet, sich nicht einmal mehr umblickend... zu groß scheint ihm die Aufgabe, zu unüberwindbar scheint sie mir allein. Das Puzzle meiner Persönlichkeit, es erscheint mir unlängst wie eines jener, dessen Zusammensetzung ich selbst nicht mehr kenne…

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