Donnerstag, 10. Mai 2007

und was machen wir morgen?

...Das ist einer jener Sprüche, die mich nun schon seit gut zwei Wochen beschäftigen.. Ich weiß nicht mehr recht woher er kam, doch will er jetzt nicht gehen, will mich nicht mehr loslassen, nicht mehr von mir lassen. Er will mir was sagen. Nichts sagend dagegen sehe ich da den Einen gucken, gegenüber nichts ahnend den Anderen. Und ab und zu, von Zeit zu Zeit reiht sich ein erstauntes Gesicht in die Masse der Unbekannten. Man kann es seiner Mimik ansehen: Er grübelt, denkt darüber nach. Vielleicht denkt er sogar das gleiche wie ich.

WAS MACHE ICH EIGENTLICH MORGEN?

Sooft ich mich auch frage, es endet immer im gleichen Dilemma: Ich weiß die Antwort nicht. Ich kann sie einfach nicht finden. Doch hab ich die Verwutung, dass ich noch nicht einmal auf der suche nach ihr bin. Ich weiß viele Antworten nicht. Finde ich mich damit ab? Oder setzt mich das nun so unter Druck, dass ich mich hinsetzten muss, unbedingt hinsetzten muss und mein Leben verplane?
Ich weiß nicht was ich morgen mache. Das ist gar nicht so tragisch wie es für manchen den Anschein haben hat. Es ist alles andere und immer wieder toll. Es ist eine Art längst vergessenes Gefühl, welches mich nun Stück für Stück zurückerobert. Manch einer betäubt dieses Gefühl, denn man sollte ja unbedingt etwas aus seinem Leben machen. Zumindest höre ich noch immer meinen Dad, wie er da vor mir steht und mich zu belehren versucht. Er will, dass ich was aus meinem Leben mache, etwas Nützliches damit anfange. Doch kann er mir auf die Frage, was denn was Nützliches sei, nicht recht Antwort geben. Ist es denn unbedingt nützlich, wenn ich mein Leben verplane, einem vorab erstellten Plan folge? Wenn ich einen vorher durchdachten Weg ohne Abweichungen beschreite? Mit sturem Blick auf das Ziel zuschreitend und dabei den so magischen Seitenblick für die kleinen Ungereimtheiten des Lebens verlierend – so kommen sie mir alle vor. Möglichst schnell am Leben vorbei zu ziehen scheint dabei ihre Losung zu sein. Mit High Speed durch den Alltag, möglichst wenig Leben leben und möglichst viel seinem Terminkalender hinterher rennen. Der Zeit hinterher zu rennen erscheint mir schon sehr banal. Sollten sie nicht wissen, dass auch ihre Zeit einmal abgelaufen sein wird? Und selbst wenn, warum dann Zeit aufwenden, um der sowie ablaufenden Zeit auch noch hinterherzulaufen? Eine echte Sisyphus-Arbeit nenne ich sowas. Aber vielleicht ist ihre Divise eine ganz andere: denn hey, wenn man sich nicht aufs Leben einlässt, dann kann man von ihm auch nicht enttäuscht werden. Bei diesem Gedanken bemerke ich so ein unbestimmtes, verzweifeltes Grinsen auf meinem Gesicht. Für einen Moment bin ich erschrocken von mir selbst. Tag ein Tag aus, Woche für Woche und Monat für Monat… Jahre vergehen so, ganze Menschenleben vergehen so… doch wir sind viel zu beschäftigt, viel zu schnell um anhalten zu können. Dabei würde ein kurzer Moment schon genügen. Ein kurzer Blick, ein winziges Detail genügen mir, um mir unendlich viele Möglichkeiten des Seins vorstellen zu können. Eine weitaus lohnendere Beschäftigung, einfach mal die Gedanken fliegen zu lassen, sie von der Leine des Alltags auf in den Himmel steigen zu lassen. Durch die kleinen strahlenden Wattebäuche am Himmel, über die Wolken hinweg fliegen sie und noch viel weiter: Weit, ganz weit bis hinter den Horizont.

Und was mache ich morgen? Ich lass mich überraschen…
Morgen ist Freitag: Ich schaue da in Bastis und Thomas Richtung, als mir klar wird, dass es mal wieder an der Zeit ist, eine neue herrliche Kaffeeschleife zu binden..hossa und hey!

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